Der Opernverein Zürich leistet mit Gaetano Donizettis Opernfarce ‚I PAZZI PER PROGETTO – WAHNSINN MiT ABSICHT’ neben den Festspielaufführungen des Opernhauses Zürich einen musiktheatralischen Beitrag zum Doppelthema der Festspiele Zürich 2018 ‚Schönheit/ Wahnsinn.‘
Der Opernverein Zürich macht den Wahnsinn zum Thema einer dramaturgischen wie darstellerischen Recherche und stellt ihn in eine dialektische Beziehung zur Schönheit der Oper als Kunstform, die in Donizettis Werk vom Wahnsinn erzählt.
Kein Opernkomponist hat den Wahnsinn so oft thematisiert wie Gaetano Donizetti – der am Ende seines Lebens selber Insasse eines Pariser Irrenhauses war. Der Opernverein Zürich bringt mit internationalen Nachwuchskünstlern eine eigene Fassung von Donizettis ‘farsa’ in einer Inszenierung von Christian Seiler zur Aufführung, in der sich Sänger, Musiker und Schauspieler des Sprech- und Bewegungstheaters in der Szenerie jener Pariser Institution begegnen. Das hermetische Reich des Belcanto-Meisters entfaltet sich farcenhaft doppelbödig in einer geschlossenen Anstalt, in der die Protagonisten der Oper mit vorgeschütztem Wahnsinn ihre individuellen (meist erotischen) Ziele verfolgen und auch ihr Leben zu retten versuchen; denn draussen wütet der weitaus grössere Irrsinn des Krieges. Die heile verrückte Welt der sieben singenden Rollenträger wird indes von drei unfreiwillig Wahnsinnigen gestört, die wie das Instrumentalensemble zur Nervenheilanstalt gehören: im tragikomischen Endspiel wird die Klinik zum Ort, wo der mannigfache Wahnsinn die schöne Welt des Operngesangs bedroht.